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Europaallee

Von der hässlichsten Strasse zum schönsten Boulevard der Stadt?

Vom hässlichen Entlein zum schönsten Boulevard der Stadt?

Wir schreiben den 24. Novemeber 2013. Das Schicksal der Lagerstrasse ist besiegelt. Das Zürcher Stimmvolk genehmigt einen Kredit von 16.7 Millionen Schweizer Franken für den Umbau der Lagerstrasse. Bis 2020 soll sich die hässlichste Strasse der Stadt zum schönsten Boulevard Zürichs verwandeln. Die Strasse soll die Ader sein, durch welche das Leben pumpt – das zumindest, ist die Vision. Doch, ist das wirklich so?

Die Lagerstrasse war jahrzentelang Niemandsland – nur eine hässliche Verbindungsstrasse zwischen dem Hauptbahnhof Zürich und den angrenzenden Quartieren.

Niemandsland

Die Strasse war zu eng, zu grau, zu unbequem – bis die Vision der Europaallee kam. Es sollte der Übungsplatz für das Leben in einer verdichteten Stadt werden. Ein Ort, wo alle und alles zusammenkommen und aufeinander gestapelt werden: Büroräume, Hochschulen, Einkaufs- und Wohnmöglichkeiten, ein Hotel und öffentliche Plätze, die zum Verweilen einladen.

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So rosig das Ganze klingen mag – es ist ein weiter Weg zum schönsten Boulevard der Stadt. Und die Meinungen sind geteilt. Die einen sehen das Potenzial des neuen Stadtteils – praktisch, ideal gelegen, neu. Andere sprechen von einer gesichtslosen Gebäudeansammlung mit keinerlei Leben. Und was denkst du?

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Meinungen

Klick dich durch die Europaallee und entdecke die einzelnen Gebäude, Plätze und Geschichten.

Wo Lehrer lernen... Die Pädagogische Hochschule (PH) bildet das erste Gebäude der Europaallee. Ein quadratischer Kubus zusammengesetzt aus Glasfronten bietet Platz für rund 1800 Studenten. Im Herbst 2012 bezog die Hochschule den Campus, der nur einen Katzensprung entfernt des Hauptbahnhofes liegt. Zur Infrastruktur der PH gehören Hörsäle, Seminarräume, Turnhallen, eine Bibliothek, eine Mensa und eine Kindertagesstätte. Das Treppenhaus der PH: Viel Symmetrie, viel Beton. Das Innenleben der PH ist verwinkelt und erscheint zuweilen kahl. Nur hie und da entdeckt man den einen oder anderen Farbtupfer auf den grauen Betonwänden. Einzig der Innenhof und Campus vor der PH lädt zum Verweilen ein. Aber auch dieser erscheint leer gefegt, sobald die Studenten aus den letzten Vorlesungen geströmt sind. Der Campus der PH ist mit viel Glas gesäumt – und leer gefegt, sobald die letzten Studenten aus den Vorlesungssälen geströmt sind.

Wo Geschäftige verweilen (quelle: europaallee.ch) Der Gustav-Gull-Platz, der das westliche Ende der Europaallee markieren soll, ist noch in Planung. Es soll ein Platz entstehen, der zum Verweilen einlädt. Umgeben von Bäumen, Restaurant und Geschäften kann hier im Schatten der Gingko-Bäume sinniert werden. Das Wasserspiel in der Mitte soll zudem für einen kühlen Kopf sorgen. Der offene Platz wird einzig von den hohen Gebäuden herum begrenzt. So sieht der Platz momentan aus:

Wohnen in luftigen Höhen (quelle: europallee.ch) 2019 kann Rapunzel hier ihren Turm beziehen. Denn hier wächst das höchste Gebäude der gesamten Europaallee. 53 Meter hoch wird es sein. Fast die Hälfte der Fläche dieses Gebäudes ist für das Wohnen reserviert. Im Erdgeschoss wird serviert und diniert, im Wohnturm wird gelebt. 140 Millionen kosten die beiden Türme. Im höheren Wohnturm sind 2,5- bis 4,5-Zimmer-Wohnungen geplant. Die Mieten werden sich im mittleren bis oberen Segment bewegen. Doch das ist noch nicht genug – im obersten Stock warten Top-Luxuswohnungen. Mit über 300 Quadratmeter Wohnfläche und eigener Dachterrasse. Wer sich die Wohnungen genauer anschauen will, geht hier lang.

Das heisse Pflaster Ein Beitrag geteilt von elena 💯 | zurich | berlin | (@lenny074) am 7. Jun 2017 um 6:43 Uhr Design und Farbe warten auf die ersten Besucher: 25 Hours Hotel (quelle: instagram/elena) Das letzte Gebäude an der Europaallee gilt als «Leuchtturm Projekt». Direkt an der berühmt-berüchtigten Langstrasse, dem ehemaligen Rotlichtviertel, entstand ein Designerhotel – als Scharnierfunktion zu den anliegenden Kreisen 4 und 5. Das «25 Hours Hotel» bietet platz für 160 Gäste und soll mit viel Liebe fürs Detail überzeugen. Am 14. Mai 2017 wurde das Hotel eröffnet. Miklos Gimes, Journalist des Tages Anzeigers, war bei der Eröffnung dabei. In seiner kritischen Betrachtung fragt er sich, welches Gesicht dieser Hotel-Vorplatz wohl einst haben wird. Wer wird den Ort erobern, sich hier heimisch fühlen? Und was war da eigentlich, bevor das Hotel hingeklotzt wurde? Viel Liebe für's Detail: Das 25 Hours Hotel (quelle: instagram/studio_aisslinger)

Der grösste Bahnhof der Schweiz Ein von @ottocarlin geteilter Beitrag am 13. Jun 2017 um 6:51 Uhr Hier verkehren täglich 441 000 Passagiere in über 2915 Zugfahrten per Tag. Als Endpunkt der ersten Schweizer Bahnlinie, der Spanisch-Brötli-Bahn, gehört der Zürcher Hauptbahnhof außerdem zu den ältesten Schweizer Bahnhöfen. Dass ein so geschäftiger Bahnhof nicht einfach an eine Übergangsstrasse angrenzt, die kahl, grau und unbenutzt da liegt, wurde erst spät erkannt. Mit der Planung und Umsetzung der Europaallee soll den zahlreichen Pendlern eine nahgelegene Arbeits-, Einkaufs- und Verweilmöglichkeit geboten werden. Zudem wird mit der zentralen Europaallee angestrebt, dass mehr Personen die öffentlichen Verkehrsmittel benutze um zu ihrem Ziel zu gelangen.

In naher Zukunft... (quelle: europaallee.ch) Ab 2020 steht an diesem Platz das Siegerprojekt des holländischen Teams Wiel Arets Architects und schliesst sogleich die Bauarbeiten rund um die Europaallee ab. Zwei sechgeschossige Türme werden es sein. In den Obergeschossen entstehen flexibel nutzbare Dienstleistungs- und Büroflächen und im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss Ladengeschäfte und Restaurants.

Wo sich Banker die Haare schneiden lassen... Der zweite Gebäudekomplex an der Europaallee steht ganz im Zeichen des Geldes. Auf der einen Seite wird es gescheffelt, auf der anderen Seite ausgegeben. Das rechteckige Gebäude, das näher bei den Bahnlinien steht, ist die Grossbank UBS. Die Front, die Richtung Allee zeigt, gehört den Dienstleistungen. Hier kann man sich die Haare schneiden, die Brille richten und anschliessen einen Kaffee geniessen. Der Gebäudekomplex ist bereits komplett fertiggestellt. Schlendert man nach Feierabend durch den Innenhof der mit Fenstern gesäumten Fassaden, trifft man auf keine einzige Menschenseele. Der Innenhof wirkt gespenstig leer gefegt. Hier geht's zur 360° Ansicht. Der Blick nach oben gibt den Weg zum Himmel frei.

🚲 🚲 🚲 Zu einer guten und zukunftsorientieren Städteplanung gehört auch das Berücksichtigen der Radfahrer. Die Europaallee wurde extra breit konstruiert. Die Fahrradstreifen sind markiert und bieten mit einer Breite von 1.75 Meter den Radfahrern sehr vier Platz. Ein Gewinn für die Stadt – denn ist man mit dem Rad in Zürich unterwegs, hat man es nicht immer einfach.

Was wäre eine Allee ohne Bäume Die Europaallee wird gesäumt von 75 Ginkgo-Bäumen. Die Bäume durchziehen das Areal diagonal und enden in dem Le-Corbusier- und dem Gustav-Gull-Platz. Ginkgo-Bäume sind eine in China heimische Baumart, die heute auf der ganzen Welt angepflanzt wird. Die Bäume sollen den Besuchern der Europaallee Schatten spenden und vielleicht den einen oder anderen zum Verweilen einladen. Ginkgo-Baum (quelle: wikipedia)

Die Webcam mit Sicht auf den Hauptbahnhof zeigt die Entwicklung der Europaallee im Zeitraffer. Startdatum ist der 25. Dezember 2014. Credits: Webcam Europaallee.ch,

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«Gemeinsam ist hier die protestansiche Strenge. Alles ist ernsthaft und nüchtern, kühl und kantig. <Sitz grad!>, hat Max Dudler, der Architekt, seinem Baufeld befohlen.»

Auszug aus dem Text «Protestantische Strenge und heiterer Freiraum» von Benedikt Loderer, Stadtwanderer und Architekt. Erschienen in einer Sonderausgabe des Tages Anzeigersam 17. September 2012.

«Mir gefällts hier. Ich schätze die Nähe zum Bahnhof – und allen voran das kulinarische Angebot. Das ist grossartig!»

Zitat einer Studentin der PH Zürich

Studentin der PH

Auszug aus dem Text «Protestantische Strenge und heiterer Freiraum» vonBenedikt Loderer, Architekt und Stadtwanderer (erschienen im Tages Anzeiger, 12. September 2012)

Twitter-User Chomper

«Dem neuen Viertel mitten in Zürich schlug von Beginn weg ein rauer Wind entgegen. Es wurde zum Ziel linksautonomer Krawallbrüder. Als Betonwüste und klinisch toter Architekturzombie wurde es bezeichnet. An der Europaallee herrsche keine Freude, keine Stimmung, kein Leben.»

Zitat einer Studentin der PH Zürich

Auszug aus dem Artikel «Quartier ohne Gesicht» (erschienen in der NZZ, 12. Oktober 2016)

«Ein wichtiger Aspekt wurde bei der Entwicklung der Europaallee leider nicht berücksichtigt. Der Wohnanteil ist zu tief und es fehlen preisgünstige Wohnangebote.»

Zitat einer Studentin der PH Zürich

Auszug aus dem Artikel «Die vier grössten Bauprojekte in der Stadt Zürich – und was sie taugen» (erschienen auf tsüri.ch)

Und was sagen Passanten, Presse und Social Media?

«Wir kommen immer wieder hierher. Uns gefallen die zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten. Zwar könnten sich die Kaffees und die Plätze noch mit etwas mehr Leben füllen. Aber ich glaube, dass braucht einfach ein bisschen Zeit!»

Zitat einer Studentin der PH Zürich

Passanten der Europaallee